Dr. phil. Andrea Schultze


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An der Humboldt-Universität zu Berlin gehaltene Lehrveranstaltungen, 1998-2001

Courses taught in previous terms (Humboldt-Universität of Berlin), 1998-2001

     
 

SS 2001

Theologische Fakultät/Fakultät für Afrikawissenschaften:
Proseminar: Religiöse Pluralität in Afrika - ausgehend vom Beispiel Äthiopiens

 

WS
2000/
2001

Theologische Fakultät/Fakultät für Afrikawissenschaften:
Übung: "Kirchen in Südafrika. Die Rolle der Kirchen während der Apartheid. Ein kritischer Rückblick."
 

WS
2000/
2001

Theologische Fakultät:
Übung: "Interkulturelle Kommunikation" (zusammen mit Prof. Dr. A. Feldtkeller)

 

SS 2000

Theologische Fakultät/Fakultät für Afrikawissenschaften Proseminar: "Antirassismus, Fremdenfreundlichkeit und interkulturelle Kommunikation"

 

WS 1998/
1999

Fakultät für Afrikawissenschaften: Hauptseminar zum Thema: "Mission und Frauen im Südlichen Afrika" (zusammen mit Prof. Dr. A. Wirz und Kathrin Roller)

     

Kommentare:

SS 2001 RELIGIÖSE PLURALITÄT IN AFRIKA - ausgehend vom Beispiel Äthiopiens

Das Proseminar beleuchtete exemplarisch verschiedene religiöse Traditionen in Afrika, untersuchte ihre Entstehung im jeweiligen Kontext und thematisierte ihr gegenseitiges Verhältnis (Dialog) sowie Prozesse der Vermischung (Inkulturation). Es konzentrierte sich auf Äthiopien als einem Paradebeispiel für besonders weitreichende, historisch gewachsene, religiöse Pluralität und zog von dort gelegentlich Linien in andere afrikanische Kontexte aus, um bestimmte Typen religiöser Gruppen zu vergleichen (Bsp. die Kimbanguisten als eine der größten afrikanisch indigenen Kirchen). Es wurde ein religionswissenschaftlicher Ansatz gewählt. Das Proseminar ging von ausgewählten, sehr unterschiedlichen christlichen Kirchen aus: Äthiopien als einer der längsten christlichen Traditionen überhaupt; Von den alten Traditionskirchen wurde die orthodoxe Kirche mit einer große moderne Missionskirche (die Mekane Yesus Church) verglichen. Davon ausgehend wurden schließlich christlich-jüdische und christlich-islamische sowie Inkulturationspraktiken mit afrikanisch traditionaler Religiosität thematisiert. Die Lehrveranstaltung nahm daher ihren Ausgang von christlichen Gruppen, beleuchtete aber auch andere, in Afrika präsente Religionen und legte besonderes Gewicht auf heute immer relevanter werdende Mischphänomene.

Die Übung fand in der Burgstraße 26 (Theologische Fakultät der der Humboldt Universität zu Berlin) statt. Studierende verschiedener Fachrichtungen (insbesondere Theologie und Afrikanistik) nahmen daran teil.

 

WS 2000/2001 KIRCHEN IN SÜDAFRIKA

Ein Rückblick gut zehn Jahre nach dem Ende der Apartheid: Welche Rolle spielten die Kirchen im Kampf gegen die Apartheid und welche Positionen wurden in der politischen Theologie entwickelt? Die Übung beschäftigte sich mit Bekenntnisschriften aus dem Widerstand (Belhar, Kairos-Dokument) und dem Anteil der Kirchen an der politischen "Wende" in Südafrika. Zweitens wurde auch das erste Jahrzehnt des neuen Südafrika kritisch thematisiert: Kirchen zwischen Vergangenheitsbewältigung, Profilsuche und gesellschaftlicher Transformation, ihre Stellungnahmen zur und vor der Wahrheits- und Versöhnungskommission (TRC) und Landreform. Die Übung gab außerdem Gelegenheit, internationale/deutsche Brücken der Antiapartheidsbewegung zu beleuchten, indem kirchliche Solidaritätsgruppen (insbesondere Frauenarbeit) in Deutschland, die Politik des Reformierten Weltbundes gegenüber den Mitgliedskirchen in Südafrika und das Antirassismusprogramm des Ökumenischen Rates der Kirchen zur Sprache kamen. Anhand einer Analyse bisheriger Partnerschaftsarbeit zwischen Deutschland und Südafrika (mit Berliner Praxisbeispielen) ging es schließlich um die Frage, wie politische Solidarität und ökumenisches Lernen unsere Kirchenlandschaft/Zivilgesellschaft auch zukünftig bereichern können.

Die Übung fand in der Luisenstraße 54 (Seminar für Afrikawissenschaften der Humboldt Universität zu Berlin) statt. Studierende verschiedener Fachrichtungen (insbesondere Theologie und Afrikanistik) nahmen daran teil.

Literatur: Das Kairos-Dokument. Herausforderung an die Kirche. Ein theologischer Kommentar zur politischen Krise in Südafrika (deutsch herausgegeben vom EMW) Hamburg, 19872; Theo Kneifel: Zwischen Versöhnung und Gerechtigkeit. Ein Spagat der Kirchen nach der Apartheid, (EMW) Hamburg, 1998; Antjie Krog: Country of my Skull, Johannesburg, 1998 (zur TRC).

SS 2000 ANTIRASSISMUS, FREMDENFREUNDLICHKEIT UND
INTERKULTURELLE KOMMUNIKATION

Rassisten – sind das nicht nur die anderen, Skinheads, Neonazis, "Glatzen", "Fachos"? Das Proseminar richtet sich an Studierende, die – in welcher Rolle auch immer – Erfahrungen mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gemacht haben oder evtl. in ihrer späteren Berufstätigkeit mit rechtsradikalen Jugendlichen oder fremdenfeindlichen Erwachsenen konfrontiert sein werden. Die Lehrveranstaltung zielt auf eine theoretische und praktische Auseinandersetzung mit Rassismus – bei anderen, aber auch bei sich selbst. "Weiße" Überheblichkeit ist, wie sich zeigt, subtil und hat schwer fassbare Wurzeln. Der Umgang mit dem "Fremden" stellt sich als zutiefst theologische Aufgabe. Sie soll außerdem durch Erkenntnisse anderer Fachrichtungen wie der (Kommunikations-)Psychologie und Soziologie ergänzt werden. Ziel ist es, Risiken und Chancen einer interkulturellen Kommunikation auszuloten. DieLehrveranstaltung wird verschiedene Ansätze aus der (Anti-)Rassismus-Forschung vermitteln und reflektieren. Dazu werden unter anderem Fachleute für die Diskussion eingeladen. In einem erfahrungsorientierten Workshop soll es darüberhinaus aber auch ans eigene "Eingemachte" gehen.

Literatur: The Sundermeier: Den Fremden verstehen, eine praktische Hermeneutik, Göttingen 1996; Lida van den Broek: Am Ende der Weißheit: Vorurteile überwinden, 2. Aufl., Berlin 1993; Helga Losche: Interkulturelle Kommunikation, Bobingen 1995.